Samstag, 27. September 2008

Hypnotherapie 8

Charakteristika hypnotischer Trance

Beobachtbare Anzeichen von Trance sind: eine Erniedrigung der Anspannung, ein verlangsamter Herzschlag und ein erniedrigter Blutdruck; eine Erweiterung der Gefäße; eine regelmäßigere und langsamere Atmung; eine geringere Ansprechbarkeit und geringere Häufigkeit von Lidschlag und Schluckreflex; eine verminderte Schreckreaktion; unbemerkte und unwillkürliche (ideomotorische) Reaktionen (Chevreulscher Pendelversuch, siehe Post Hypnotherapie 3); Veränderte Nervenimpulse zu Beuger- und Streckermuskeln (Levitation - Armeheben, Katalepsie - Starre); Lidschluss oder der Blick schweift ins Unendliche (Defokussierung); Unbeweglichkeit und "Sprechfaulheit", und anderes mehr.

Subjektive Anzeichen sind: Körperliche Entspannung bei gleichzeitiger geistiger Wachheit; lebhafte Vorstellungsbilder (Imagination, Halluzination); verringerte äußere Wahrnehmung (Tunnelblick); Entfremdungsempfinden vom eigenen Körper (hypnotische Analgesie); Zeitverzerrung (in der Regel Verkürzung um etwa 50%); Gleichgültigkeit oder Amüsiertheit (über den Trancezustand); Erinnerungslosigkeit für Tranceinhalte (Amnesie).

In diesem Zustand liegt eine veränderte geistige Verarbeitung vor, die durch ein geringeres Bedürfnis nach Realitätsprüfung, geringere Bedeutung logischer Gedanken, wortwörtliche Interpretation der Sprache, verstärkte Tendenz zu bildhaften Vorstellungen und die Fähigkeit zur Abspaltung von Wahrnehmungen, Vorstellungen und Gedanken (Dissoziation) charakterisiert ist. Diese Bedingungen können therapeutisch genutzt werden, denn sie bieten die Voraussetzung für einen freieren Umgang mit Assoziationen und zum Ich passenden Suggestionen. Der Klient ist eher als im Alltag dazu in der Lage, Sichtweisen umzustrukturieren, mit seinen Möglichkeiten (Ressourcen) schöpferisch umzugehen, übermäßig starke Gefühle abzuspalten (zu dissoziieren), Schmerzen zu bewältigen, Vorstellungen wieder bewusst zu machen, psychosomatische Reaktionen zu beeinflussen (insbesondere solche, die durch den Kreislauf vermittelt werden).

Daraus ergeben sich eine Reihe von therapeutischen Anwendungen sowohl im psychoneurotischen (zum Beispiel ängstlichen Bereich) wie im psychosomatischen Bereich (zum Beispiel Schwitzen, Rot werden, sexuelle Freuden).

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