Sonntag, 23. November 2008

Abgrenzung der Hypnotherapie 2

Verhaltenstherapie

Verhaltenstherapie versucht dem Klienten eine Neuorientierung durch Abbau von übertriebenen Denk- und Verhaltensgewohnheiten zu vermitteln. Sie versucht neue Fertigkeiten aufzubauen. Negative Gefühle sollen besser ertragen und dann natürlich in angenehme verwandelt werden. Dabei wird auf vielfältige Art und Weise vorgegangen, je nach den Fähigkeiten des Klienten und nach dem Wissen und Können des Therapeuten.

Die Möglichkeiten des Klienten, sich den Anforderungen entsprechend zu verhalten, werden auf- und ausgebaut. Seine Möglichkeiten werden aus geformt und mit neuen Situationen und Anforderungen an sein Verhalten verkettet. Der Therapeut sucht mit ihm schwierige Situationen auf, auch durchaus in der wirklichen Welt und nicht nur im Therapiezimmer, und steht ihm in ihnen bei, sie besser und vielfältiger zu gestalten.

Die Ericksonsche Therapie ist ebenfalls stark erfahrungsorientiert. Sie verwendet wie die Verhaltenstherapie neben traumhaften Vorstellungen (Imagination) in Trance die praktische Erfahrung. Sie wird in Form posthypnotischer Suggestionen (bestimmte Handlungen, Musterunterbrechungen usw. nach der Trance auszuführen) veranlasst. Beide Therapieformen sind problemlösungsorientiert und zielen darauf ab, absehbare Ziele zu erreichen.

Anstelle der verstandesmäßigen Umgestaltung tritt die vorgestellte, bildliche Umstrukturierung (Reframing). Anstelle des Arguments treten Sinnbilder (Metaphern). Anstelle der Problemanalyse tritt die Suche nach einer vorhandenen Fähigkeit das Problem zu lösen (Ressource). Anstelle des Planes zur Problemlösung tritt die Vorstellung wie Erfolge erzielt werden. Insgesamt werden in der Hypnotherapie mehr die unwillkürlichen Denkprozesse und die körperlichen Reaktionen genutzt und in der, in Gedanken vorgestellten, die Erkenntnis betreffenden (kognitiven) Verhaltenstherapie die geplanten, mit Worten ausgedrückten Vorgehensweisen. Es ist deutlich, dass sich hier das, die Erkenntnis betreffende (kognitiv), verhaltenstherapeutische und das hypnotherapeutische Vorgehen ergänzen. In der wissenschaftstheoretischen Position ist die Verhaltenstherapie historisch gesehen eher auf konkrete Erfolge (positivistisch) ausgerichtet. Die kognitiven Therapien behalten zwar hinreichend genaue Beschreibung der Vorgehensweisen (einen methodischen Operationalismus) bei, enthalten aber in der Wissenschaftslehre (Epistemologie), wie die Hypnotherapie, Verhalten aufbauende (konstruktivistische) Anteile.
Anmerkung: Dirk wird mir hoffentlich die versuchte Eindeutschung seiner wissenschaftlichen Ausdrucksweise verzeihen.

Übermorgen hier mehr über die Abgrenzung der Hypnotherapie von anderen Therapien. Demnächst liest Du mehr darüber wo Du Mädchen findest im Blog http://hypnosenetz.blogspot.com

Dienstag, 18. November 2008

Abgrenzung der Hypnotherapie 1

Abgrenzung zu anderen Therapieformen 1

Übertragung

Interessant ist, dass die therapeutische Beziehung in der Hypnose offensichtlich stark von der Übertragung profitiert. Der Hypnotherapeut agiert wohl analog einer autoritativen Vaterfigur als auch analog einer fürsorglichen Mutterfigur. Es wird allerdings nicht die Notwendigkeit gesehen, in der Therapiebeziehung eine Übertragungsneurose zu kultivieren, um in ihr das Problem zu tiefschürfend zu behandeln. Der Rapport wird stattdessen dazu genutzt, Verhaltensänderungen beim Klienten zu motivieren. Infolgedessen wird Widerstand auch nicht als notwendiger Bestandteil der Therapie betrachtet, sondern eher als Ungeschicklichkeit des Therapeuten, dem es nicht hinreichend gelungen ist, die Möglichkeiten des Klienten zu utilisieren.

Übermorgen hier mehr über die Abgrenzung der Hypnotherapie von anderen Therapien. Morgen liest Du mehr darüber wo Du Mädchen findest im Blog http://hypnosenetz.blogspot.com

Sonntag, 16. November 2008

Abgrenzung der Hypnotherapie

Die Abgrenzung der Hypnotherapie zu anderen Therapieformen

Diese Posts wie auch schon die vorhergehenden sind wesentlich bestimmt - zum großen Teil sogar wörtlich zitiert - aus einer Veröffentlichung meines verehrten Lehrers, Professor Dr. Dirk Revenstorf, Diplompsychologe, Universität Tübingen, siehe http://www.meg-hypnose.de

Tiefenpsychologie
Mit den tiefenpsychologischen Schulen teilt die Hypnotherapie den Begriff des Unbewussten, der allerdings weniger dem von Freud erdachten, nicht wirklichkeitsfähigen Primärprozess, als dem von Jung entworfenen wertneutralen Unbewussten entspricht. Es wird als biologisch funktionaler Mechanismus verstanden, der einerseits wie bei Jung zum Alltagserleben ausgleichende Funktion hat, zum anderen einen großen Teil körperlicher und seelischer Funktionen autonom steuert. Im Gegensatz zur klassischen Psychoanalyse geht es in der Hypnose und Hypnotherapie nicht nur darum, aufdeckend zu arbeiten. Da Erinnern und Vergessen, Angliedern (Assoziieren) und Abspalten (Dissoziieren) als mehr oder weniger symmetrische und gleichermaßen funktionale Mechanismen betrachtet werden, kann eine zudeckende, wieder herstellende und aufbauende (rekonstruierende) Bearbeitung gleichermaßen berechtigt sein. Außerdem wird das Symptom als problematisches Muster im Vordergrund gesehen; daher sind Verschreibungen, Veränderungen und Beseitigung des Symptoms von legitimem Interesse für die Therapie.
Übermorgen hier mehr über die Abgrenzung der Hypnotherapie von anderen Therapien. Morgen liest Du mehr darüber wo Du Mädchen findest im Blog http://hypnosenetz.blogspot.com

Freitag, 14. November 2008

Wirksamkeit der Hypnotherapie 3

Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse

Schmerzen
Besonders zahlreich sind die Belege der Hypnotherapie im Bereich Schmerz. Hier liegen Studien mit positiven Ergebnissen aus verschiedenen Bereichen vor: Kopfschmerz, Migräne, Krebsschmerz, Schmerzen bei medizinischen Eingriffen.

Ängste
Auch in der Angstbehandlung zeigt sich Hypnose in vielen Studien als wirksames Verfahren.
Bei der Überprüfung der Wirksamkeit der Behandlung bei Warzen kann im Durchschnitt eine 30% Erfolgsquote belegt werden. Damit überschreitet dieser Wert, den des sowieso auftretenden Verschwindens (Spontanremissionsrate) von 16% um fast das doppelte .

Rauchen Stopp!
Bei der Behandlung von Rauchern kann von einem Erfolg gesprochen werden, wenn die sowieso auftretende Zahl der Aufhörer (Spontanabstinenzquote) von 15% überschritten wird. Dies ist in den 16 aufgeführten Studien der Fall.

Schlafstörungen
Bei Schlafstörungen konnten 3 Studien, eine davon zum Schlafwandeln, beim Einsatz von Hypnose Erfolge zeigen.
Bei Adipositas muss berücksichtigt werden, dass die Hypnose in allen 3 vorliegenden Studien in Kombination mit verhaltenstherapeutischen Techniken eingesetzt wurde, sich hier aber bewähren konnte.
Zurückhaltender müssen die Ergebnisse bei Bluthochdruck (Hypertonie) und Asthma gewertet werden. Bei Hypertonie kam es in einer Studie sogar zu einem Blutdruckansteig hochsuggestibler Patienten während der Hypnose.

Zu folgenden Bereichen liegen nur einzelne Untersuchungen vor, so dass es hier noch einer weiteren Sicherung der Ergebnisse bedarf: Chirurgie, Überlebenszeit von Krebspatienten, IBS, Bettnässen und Sucht.

Insgesamt ist die Wirksamkeit der Hypnotherapie in verschiedensten Bereichen mit hier genannten 71 Studien gut belegt. Vergleichsweise werden im Forschungsgutachten der Bundesregierung der BRD zur Psychotherapie für die psychoanalytische Kurztherapie 27, für die Gesprächstherapie 31, für operante Verfahren der Verhaltenstherapie 71, die Desensibiliserung 82, das Biofeedback 87 und kognitive Verfahren, 102 empirische Studien aufgeführt.
In Studien übergreifenden Analysen erreicht die Hypnose sogar eine Stärke der Wirksamkeit (basierend auf 19 Kontrollgruppenuntersuchungen), die den meisten anderen Therapieformen überlegen ist.
Bei diesen Ergebnissen der Hypnotherapie ist die vergleichsweise kurze Behandlungsdauer, die Sanftheit der Methode sowie die Geringfügigkeit von Nebenwirkungen zu berücksichtigen. Insgesamt sind wenige Gegenanzeigen (Kontraindikationen), zum Beispiel bei ausgebrochenen Psychosen, bekannt und die Anwendbarkeit ist in vielen Bereichen noch nicht hinreichend ausgelotet (zum Beispiel bei Heilungen von Nervenkrankheiten). Sicher ist die Hypnotherapie auch nicht unterschiedslos die Methode der Wahl. Vielmehr gibt es bevorzugte Anwendungen. Ihr Vorteil ist in vielen Fällen in der Kombination mit anderen Methoden zu sehen.

Mittwoch, 12. November 2008

Wirksamkeit der Hypnotherapie 2

Umfang der empirischen Belege

Zur Beurteilung der Wirksamkeit von Hypnotherapie wurde eine Suche in Datenbanken der Fachliteratur für die Publikationsjahre 1960-1992 vorgenommen. Weiter wurden einschlägige Sammelreferate, Zusammenfassungen und Lehrbücher zur klinischen Hypnose gesichtet. Es ergab sich ein unterschiedlicher Anwendungsbereich, der sich von der Medizin (Somatik), über Wiederherstellung der Gesundheit (Rehabilitation), körperlichen Beschwerden psychischen Ursprungs (Psychosomatik), den Bereich von Neurosen und Verhaltensstörungen bis hin zur Sucht erstreckt.

Empirische Studien
In folgenden Bereichen wurde die Wirksamkeit von Hypnose mittels empirischer Studien untersucht und bestätigt: Milderung von Operationsfolgen in der Chirurgie; Senkung des Bluthochdrucks bei (meist milden) Hypertonikern; Verringerung asthmatischer Beschwerden und Anfälle; Verlängerung der Überlebenszeit bei Krebspatienten; Heilung von Warzen; Beschwerdemilderung beim "Irritable Bowel Syndrome" (IBS); Verminderung von Übelkeitsreaktionen bei chemotherapeutischer Krebsbehandlung; Linderung bei Kopfschmerzen bzw. Migräne; Verminderung von Krebsschmerz oder behandlungsbedingten; Schmerzen; Schmerzkontrolle bei Patienten mit chronischen Schmerzen; Bewältigung von Ängsten und Phobien; Verbesserungen bei Schlafstörungen und Schlafwandeln; Verringerung des Einnässens bei Bettnässern; Im Suchtbereich (Methadon) Erhöhung der drogenfreien Zeiten; Gewichstverringerung bei Fettleibigkeit; Förderung der Freiheit vom Taback bei Rauchern.

Meist wurde in Vorher / Nachher Vergleichen die Verbesserung durch die Behandlung festgestellt. Zum Teil liegen auch Vergleiche mit anders behandelten oder unbehandelten Kontrollgruppen vor. Insgesamt wurden 71 Studien mit insgesamt über 5000 Klienten in die Aufstellung einbezogen. Ausgeschlossen wurden Studien, in denen bildhafte Vorstellungen (Imaginationsverfahren) eingesetzt wurden, die nicht als "hypnotisch" bezeichnet waren, obwohl sie technisch-inhaltlich im weiteren Sinne dazu gehören. In einigen Studien zur Behandlung von Übergewichtigen wurde Hypnose mit Techniken der Verhaltenstherapie kombiniert. Erwies sich diese Kombination der reinen Verhaltenstherapie als überlegen, dann wurde dies als Wirksamkeit der Hypnose gewertet.

Größe der Studien
Der Rahmen, in dem die Hypnose eingesetzt wurde, reichte von Einzeltherapie über Gruppentherapie bis zu Massenveranstaltungen mit über 1000 Klienten (Rauchertherapie) und zeitlich von einer Einzelstunde bis zu über 50 Sitzungen. Beschreibungen, wie die Hypnose im Detail durchgeführt wurde, reichten von befehlenden (direktiven) Techniken, übenden Abläufen bis hin zu indirekten Techniken (z.B. Einstreuung von Anweisungen, Milton H. Erickson). Die Qualifikation der Therapeuten wurde oft nicht spezifiziert. Auch wurden unterschiedlichste Erfolgsmaße und Erhebungen nach den Behandlungen (Katamnesezeiträume) berichtet.

Zusammenfassung
Ein Großteil der Studien kommt zu positiven Ergebnissen für deren Wirksamkeit. Insgesamt erweist sich die Hypnotherapie als wirksam, oft genauso gut wie andere Techniken, in Kombination mit ihnen manchmal noch besser als allein.

Übermorgen hier mehr über die Wirksamkeit der Hypnotherapie. Morgen liest Du mehr über Möglichkeiten, Furcht vor Zurückweisung zu überwinden im Blog http://hypnosenetz.blogspot.com

Montag, 10. November 2008

Wirksamkeit der Hypnotherapie 1


Methodische Vorüberlegungen


Einzelfallbericht
Zum Nachweis der Wirksamkeit einer therapeutischen Methode sind qualitativ verschiedene Wege gangbar. Der einfachste und methodisch schwächste Versuch, die Brauchbarkeit einer Methode zu belegen, ist der Einzelfallbericht. Es wird die Behandlung eines Klienten mit einer bestimmten Methode geschildert und anhand eines Vorher-/Nachhervergleichs auf die Wirksamkeit der Therapiemethode geschlossen. Solche Ergebnisse sind jedoch nicht verallgemeinerbar und der eingetretene Besserungseffekt kann auch durch Spontanheilung oder andere unbekannte Einflüsse zustande gekommen sein. Aus diesem Grunde ist der wissenschaftliche Wert von Einzelfallberichten sehr begrenzt und lediglich für die Beschreibung neuer Phänome und Vorgehensweisen von vorläufiger Bedeutung. Die in großer Zahl existierenden Einzelfallberichte zur Hypnose dokumentieren daher deren weiten Anwendungsbereich, lassen aber keine Schlüsse auf die Wirksamkeit zu. Solche Fallbeschreibungen finden im folgenden keine Berücksichtigung.

Experimente beim Einzelfall
Gelegentlich werden - im Gegensatz zur Beschreibung von Fallverläufen - Einzelfallexperimente durchgeführt (besonders auch bei seltenen Erkrankungen). Im Fall prinzipiell wiederholbarer Einwirkungen wird beim Klienten die entsprechende Vorgehensweise angewandt, abgesetzt und erneut angewandt. Anhand der daraus entstehenden Zeitreihe können die Effekte der Interventionsphasen von der interventionsfreien Phase unterschieden werden. Ein an dieser Technik orientiertes Verfahren wurde schon 1982 zusätzlich bei 6 ihrer Patienten durchgeführt und positive Ergebnisse für die hypnotische Intervention bei der Kontrolle von schädlichem Erbrechen (nach Chemotherapie) erhalten. Eine andere auf Einzelfälle angewendete Methode der experimentellen Kontrolle besteht darin, z.B. Warzen nur an der linken Hand des Klienten suggestiv zum Verschwinden zu bringen, während sie an der rechten Hand unverändert blieben.

Gruppenstudien
Eine bessere Verallgemeinerbarkeit wird mit Gruppenstudien erreicht. Eine mittels statistischer Kennwerte genau beschreibbare Stichprobe von Klienten wird vor und nach der Intervention hinsichtlich Symptomen bzw. Beschwerden verglichen. Solche Vorher / Nachher - Vergleiche werden in der Therapieforschung häufig durchgeführt. Die erreichte Verbesserung sollte allerdings höher sein als die Rate der spontan auftretenden Besserungen oder Heinungen. In der folgenden Bewertung der Hypnotherapie wurden nur solche Studien als Erfolg bewertet, bei denen dies gegeben war. Am besten lässt sich der Therapieerfolg jedoch durch den Vergleich mit einer unbehandelten, ansonsten vergleichbaren Kontrollgruppe (z.B. Warteliste) nachweisen. Hier treffen alle dritten Ursachen und die spontan auftretenden Besserungen oder Heinungen beide Gruppen gleichermaßen und sind daher berücksichtigt. Studien mit derartigen Kontrollgruppen haben einen höheren Aussagewert als reine Vorher / Nachher - Vergleiche.

Übermorgen hier mehr über die Wirksamkeit der Hypnotherapie. Morgen liest Du mehr über Möglichkeiten, Furcht vor Zurückweisung zu überwinden im Blog http://hypnosenetz.blogspot.com

Wirksamkeit der Hypnotherapie

Zur Wirksamkeit der Hypnotherapie

Diese Posts wie auch schon die vorhergehenden sind wesentlich bestimmt - zum großen Teil sogar wörtlich zitiert - aus einer Veröffentlichung meines verehrten Lehrers, Professor Dr. Dirk Revenstorf, Diplompsychologe, Universität Tübingen, siehe http://www.meg-hypnose.de

Samstag, 8. November 2008

Menschenbild 6


Die Natürlichkeit der Tranceerfahrung


Für Erickson war Trance ein natürlicher Zustand, der auch im Alltag auftritt. Trancephänomene kommen nicht nur bei therapeutischen Tranceinduktionen vor. Eine Person kann gleichzeitig telefonieren und auf einem Schreibblock Bilder malen, Autofahren und in sich Gedanken an eine Begebenheit erinnern. Das heißt, dissoziiertes Verhalten tritt auch ohne Tranceinduktion auf. Weitere Beispiele für Trancephänomene im Alltag sind Tagträume, versunken sein in eine Lektüre, einen Film, ein Gespräch.

Auch hier liegen charakteristische Merkmale eines Trancezustandes vor: fokussierte Aufmerksamkeit, geringe Störbarkeit, Zeitverzerrung. Ebenso finden wir ideomotorische Prozesse, nicht nur im fremdinduzierten Trancezustand, sondern auch als spontane Mitbewegungen in der Faszination durch einen Vorgang (z.B. beim Fußball zuschauen, beim Füttern eines Kindes, beim Mitfahren im Auto). Auch können wir uns in bestimmten Situationen an Dinge nicht mehr erinnern, von denen wir doch sicher sind, dass wir sie eigentlich wissen (Amnesie). Manchmal erleben uns in besonderem Maße von Erinnerungen aus der Vergangenheit bedrängt (Hypermnesie). Oder man erlebt sich - durch eine bestimmte Situation ausgelöst (man entdeckt zum Beispiel ein altes Schulbuch aus seiner Kindheit wieder) - für einen kurzen Moment so, wie damals (Altersregression).

Erickson knüpfte an solche natürlichen Tranceerfahrungen an, um Menschen einen leichteren Zugang zur Trance zu ermöglichen.

Übermorgen hier mehr über die Wirksamkeit der modernen Hypnose. Morgen liest Du mehr über Möglichkeiten, Furcht vor Zurückweisung zu überwinden im Blog http://hypnosenetz.blogspot.com

Mittwoch, 5. November 2008

Menschenbild 5

Das Unbewusste als Helfer
Zahlreiche unterschiedliche Prozesse werden dem Unbewussten in der Ericksonschen Hypnotherapie zugerechnet: spontane psychische Abläufe (wie Träume, Gedankenproduktion, Erinnerungen) und automatische Handlungen und unkontrollierbare Symptome (wie Zwangsgedanken und- handlungen), ideomotorische Vorgänge, physiologische Prozesse des autonomen bzw. vegetativen Nervensystems, die die Regulation vielfältiger Körperfunktionen betreffen. Dabei definieren sich unbewusste Vorgänge durch ihre Unbeeinflussarkeit und Unwillkürlichkeit. Sie entstehen ohne bewusste Bemühungen.

Im Gegensatz zur Freudschen Theoriebildung und in größerer Nähe zu Jung sieht Erickson das Unbewusste als einen großen Speicher stammes- und seinsgeschichtlicher Lernerfahrungen, die erheblichen Einfluss auf psychische und körperliche Vorgänge ausüben. Diese Erfahrungen sind prinzipiell wertneutral und für Veränderungen nützlich. Im Gegensatz dazu wird dem bewussten Denken mehr kontrollierende und nicht die für die Veränderung nötige kreative Qualität zugesprochen. Das rührt daher, dass das bewusste Denken vom Klienten und seinen alltäglichen Ratgebern in den meisten Fällen schon vielfach bemüht wurde, ohne zu einer erfolgreichen Veränderung zu kommen.

Erickson war der Meinung, dass man Vertrauen in unbewusste Prozesse haben kann und sich vom Unbewussten führen lassen kann. Das Unbewusste war für ihn ein Helfer, den es in der Therapie zu nutzen galt. Symptome werden vom Unbewussten beeinflusst oder gar hergestellt. Sie erfüllen eine Anpassungsaufgabe oder stellen eine mögliche, wenn auch nicht die optimale Problemlösung dar. Hypnose wird als Weg betrachtet, um mit unbewussten Prozessen Kontakt aufzunehmen und diese zu beeinflussen.

Übermorgen hier mehr über das Menschenbild der modernen Hypnose. Morgen liest Du mehr über Möglichkeiten, Furcht vor Zurückweisung zu überwinden im Blog http://hypnosenetz.blogspot.com