Mittwoch, 5. November 2008

Menschenbild 5

Das Unbewusste als Helfer
Zahlreiche unterschiedliche Prozesse werden dem Unbewussten in der Ericksonschen Hypnotherapie zugerechnet: spontane psychische Abläufe (wie Träume, Gedankenproduktion, Erinnerungen) und automatische Handlungen und unkontrollierbare Symptome (wie Zwangsgedanken und- handlungen), ideomotorische Vorgänge, physiologische Prozesse des autonomen bzw. vegetativen Nervensystems, die die Regulation vielfältiger Körperfunktionen betreffen. Dabei definieren sich unbewusste Vorgänge durch ihre Unbeeinflussarkeit und Unwillkürlichkeit. Sie entstehen ohne bewusste Bemühungen.

Im Gegensatz zur Freudschen Theoriebildung und in größerer Nähe zu Jung sieht Erickson das Unbewusste als einen großen Speicher stammes- und seinsgeschichtlicher Lernerfahrungen, die erheblichen Einfluss auf psychische und körperliche Vorgänge ausüben. Diese Erfahrungen sind prinzipiell wertneutral und für Veränderungen nützlich. Im Gegensatz dazu wird dem bewussten Denken mehr kontrollierende und nicht die für die Veränderung nötige kreative Qualität zugesprochen. Das rührt daher, dass das bewusste Denken vom Klienten und seinen alltäglichen Ratgebern in den meisten Fällen schon vielfach bemüht wurde, ohne zu einer erfolgreichen Veränderung zu kommen.

Erickson war der Meinung, dass man Vertrauen in unbewusste Prozesse haben kann und sich vom Unbewussten führen lassen kann. Das Unbewusste war für ihn ein Helfer, den es in der Therapie zu nutzen galt. Symptome werden vom Unbewussten beeinflusst oder gar hergestellt. Sie erfüllen eine Anpassungsaufgabe oder stellen eine mögliche, wenn auch nicht die optimale Problemlösung dar. Hypnose wird als Weg betrachtet, um mit unbewussten Prozessen Kontakt aufzunehmen und diese zu beeinflussen.

Übermorgen hier mehr über das Menschenbild der modernen Hypnose. Morgen liest Du mehr über Möglichkeiten, Furcht vor Zurückweisung zu überwinden im Blog http://hypnosenetz.blogspot.com

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