Freitag, 14. November 2008

Wirksamkeit der Hypnotherapie 3

Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse

Schmerzen
Besonders zahlreich sind die Belege der Hypnotherapie im Bereich Schmerz. Hier liegen Studien mit positiven Ergebnissen aus verschiedenen Bereichen vor: Kopfschmerz, Migräne, Krebsschmerz, Schmerzen bei medizinischen Eingriffen.

Ängste
Auch in der Angstbehandlung zeigt sich Hypnose in vielen Studien als wirksames Verfahren.
Bei der Überprüfung der Wirksamkeit der Behandlung bei Warzen kann im Durchschnitt eine 30% Erfolgsquote belegt werden. Damit überschreitet dieser Wert, den des sowieso auftretenden Verschwindens (Spontanremissionsrate) von 16% um fast das doppelte .

Rauchen Stopp!
Bei der Behandlung von Rauchern kann von einem Erfolg gesprochen werden, wenn die sowieso auftretende Zahl der Aufhörer (Spontanabstinenzquote) von 15% überschritten wird. Dies ist in den 16 aufgeführten Studien der Fall.

Schlafstörungen
Bei Schlafstörungen konnten 3 Studien, eine davon zum Schlafwandeln, beim Einsatz von Hypnose Erfolge zeigen.
Bei Adipositas muss berücksichtigt werden, dass die Hypnose in allen 3 vorliegenden Studien in Kombination mit verhaltenstherapeutischen Techniken eingesetzt wurde, sich hier aber bewähren konnte.
Zurückhaltender müssen die Ergebnisse bei Bluthochdruck (Hypertonie) und Asthma gewertet werden. Bei Hypertonie kam es in einer Studie sogar zu einem Blutdruckansteig hochsuggestibler Patienten während der Hypnose.

Zu folgenden Bereichen liegen nur einzelne Untersuchungen vor, so dass es hier noch einer weiteren Sicherung der Ergebnisse bedarf: Chirurgie, Überlebenszeit von Krebspatienten, IBS, Bettnässen und Sucht.

Insgesamt ist die Wirksamkeit der Hypnotherapie in verschiedensten Bereichen mit hier genannten 71 Studien gut belegt. Vergleichsweise werden im Forschungsgutachten der Bundesregierung der BRD zur Psychotherapie für die psychoanalytische Kurztherapie 27, für die Gesprächstherapie 31, für operante Verfahren der Verhaltenstherapie 71, die Desensibiliserung 82, das Biofeedback 87 und kognitive Verfahren, 102 empirische Studien aufgeführt.
In Studien übergreifenden Analysen erreicht die Hypnose sogar eine Stärke der Wirksamkeit (basierend auf 19 Kontrollgruppenuntersuchungen), die den meisten anderen Therapieformen überlegen ist.
Bei diesen Ergebnissen der Hypnotherapie ist die vergleichsweise kurze Behandlungsdauer, die Sanftheit der Methode sowie die Geringfügigkeit von Nebenwirkungen zu berücksichtigen. Insgesamt sind wenige Gegenanzeigen (Kontraindikationen), zum Beispiel bei ausgebrochenen Psychosen, bekannt und die Anwendbarkeit ist in vielen Bereichen noch nicht hinreichend ausgelotet (zum Beispiel bei Heilungen von Nervenkrankheiten). Sicher ist die Hypnotherapie auch nicht unterschiedslos die Methode der Wahl. Vielmehr gibt es bevorzugte Anwendungen. Ihr Vorteil ist in vielen Fällen in der Kombination mit anderen Methoden zu sehen.

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