Mittwoch, 12. November 2008

Wirksamkeit der Hypnotherapie 2

Umfang der empirischen Belege

Zur Beurteilung der Wirksamkeit von Hypnotherapie wurde eine Suche in Datenbanken der Fachliteratur für die Publikationsjahre 1960-1992 vorgenommen. Weiter wurden einschlägige Sammelreferate, Zusammenfassungen und Lehrbücher zur klinischen Hypnose gesichtet. Es ergab sich ein unterschiedlicher Anwendungsbereich, der sich von der Medizin (Somatik), über Wiederherstellung der Gesundheit (Rehabilitation), körperlichen Beschwerden psychischen Ursprungs (Psychosomatik), den Bereich von Neurosen und Verhaltensstörungen bis hin zur Sucht erstreckt.

Empirische Studien
In folgenden Bereichen wurde die Wirksamkeit von Hypnose mittels empirischer Studien untersucht und bestätigt: Milderung von Operationsfolgen in der Chirurgie; Senkung des Bluthochdrucks bei (meist milden) Hypertonikern; Verringerung asthmatischer Beschwerden und Anfälle; Verlängerung der Überlebenszeit bei Krebspatienten; Heilung von Warzen; Beschwerdemilderung beim "Irritable Bowel Syndrome" (IBS); Verminderung von Übelkeitsreaktionen bei chemotherapeutischer Krebsbehandlung; Linderung bei Kopfschmerzen bzw. Migräne; Verminderung von Krebsschmerz oder behandlungsbedingten; Schmerzen; Schmerzkontrolle bei Patienten mit chronischen Schmerzen; Bewältigung von Ängsten und Phobien; Verbesserungen bei Schlafstörungen und Schlafwandeln; Verringerung des Einnässens bei Bettnässern; Im Suchtbereich (Methadon) Erhöhung der drogenfreien Zeiten; Gewichstverringerung bei Fettleibigkeit; Förderung der Freiheit vom Taback bei Rauchern.

Meist wurde in Vorher / Nachher Vergleichen die Verbesserung durch die Behandlung festgestellt. Zum Teil liegen auch Vergleiche mit anders behandelten oder unbehandelten Kontrollgruppen vor. Insgesamt wurden 71 Studien mit insgesamt über 5000 Klienten in die Aufstellung einbezogen. Ausgeschlossen wurden Studien, in denen bildhafte Vorstellungen (Imaginationsverfahren) eingesetzt wurden, die nicht als "hypnotisch" bezeichnet waren, obwohl sie technisch-inhaltlich im weiteren Sinne dazu gehören. In einigen Studien zur Behandlung von Übergewichtigen wurde Hypnose mit Techniken der Verhaltenstherapie kombiniert. Erwies sich diese Kombination der reinen Verhaltenstherapie als überlegen, dann wurde dies als Wirksamkeit der Hypnose gewertet.

Größe der Studien
Der Rahmen, in dem die Hypnose eingesetzt wurde, reichte von Einzeltherapie über Gruppentherapie bis zu Massenveranstaltungen mit über 1000 Klienten (Rauchertherapie) und zeitlich von einer Einzelstunde bis zu über 50 Sitzungen. Beschreibungen, wie die Hypnose im Detail durchgeführt wurde, reichten von befehlenden (direktiven) Techniken, übenden Abläufen bis hin zu indirekten Techniken (z.B. Einstreuung von Anweisungen, Milton H. Erickson). Die Qualifikation der Therapeuten wurde oft nicht spezifiziert. Auch wurden unterschiedlichste Erfolgsmaße und Erhebungen nach den Behandlungen (Katamnesezeiträume) berichtet.

Zusammenfassung
Ein Großteil der Studien kommt zu positiven Ergebnissen für deren Wirksamkeit. Insgesamt erweist sich die Hypnotherapie als wirksam, oft genauso gut wie andere Techniken, in Kombination mit ihnen manchmal noch besser als allein.

Übermorgen hier mehr über die Wirksamkeit der Hypnotherapie. Morgen liest Du mehr über Möglichkeiten, Furcht vor Zurückweisung zu überwinden im Blog http://hypnosenetz.blogspot.com

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