Donnerstag, 25. September 2008

Hypnotherapie 7

Allgemeine Grundlagen der Hypnose

Die wissenschaftlichen Grundlagen zur Hypnose und der therapeutischen Eingriffe stammen aus unterschiedlichen theoretischen und empirischen Forschungsbereichen und werden hier zusammengefasst dargestellt. Psychologische Interventionen setzen auf unterschiedlichen Ebenen an, so wie medizinische Therapie auf verschiedenen Körperebenen ansetzt (humoral, zellulär, organisch, systemisch usw.), oder so wie die physiotherapeutischen Maßnahmen am Skelettapparat, der Muskulatur oder verschiedenen Gewebsschichten des Körpers ansetzen.

Psychotherapie kann sich mit der Handlungsebene befassen (etwa in übenden Verfahren oder in tatsächlichen Aktionen) oder mit den verschiedenen Ebenen der Informationsverarbeitung (rational, imaginativ, emotional, vorbewusst oder unbewusst). Darüber hinaus können psychologische Interventionen auf den interpersonalen Ebenen der Paarbeziehung, der Familie, der sozialen Gruppe, der Organisation, der Gemeinde usw. angesiedelt sein.

Die Psychotherapieansätze innerhalb einer Person zur Verarbeitung von erlebtem oder gedachten ergänzen die handlungsorientierten Vorgehensweisen. Mit vom Verstand gesteuerten Gesprächen, mit der Auseinandersetzung mit Argumenten, mit Anweisungen und Aufgaben, die man sich selbst gibt, oder mit Umformung von Gedanken und Vorstellungen, wird der sprachliche, vom Verstand gesteuerte Zugang gewählt. Bei den gefühlsgesteuerten Interventionen (Experiencing, Zweistuhl-Technik) steht der emotional motivierende Zugang im Vordergrund. Bei der Hypnose und verwandten Verfahren dagegen wird der Zugang über die vor bewusste Verarbeitung von Informationen genutzt.

Einzelne Therapieschulen arbeiten zwar oft auf mehreren Ebenen, aber akzentuieren meist einen der geschilderten Ansätze sowohl zur Problemdarstellung als auch bei der therapeutischen Intervention. Die Verhaltenstherapie sucht traditionell den handlungsorientierten, verstandesmäßig argumentierenden Ansatz der Therapie. Die Gestalttherapie den emotionalen Zugang und die Psychoanalyse sowohl den argumentativen (Nachdenken und freies äußern von Gedanken und Erinnerungen), wie den unbewussten Zugang (Traumdeutung, freie Assoziation).

Die Hypnotherapie bevorzugt den vor bewussten Zugang, den die Trance bietet. Dafür gibt es mehrere Gründe. Die hypnotische Trance umgeht die Analyse - auch wenn die Sprache als Vehikel verwendet wird. Sie ist jedoch nicht Instrument der Bewertung sondern Instrument von Vorstellungen durch bildhaftes aneinander reihen. Häufig werden auf diese Weise Vorstellungen ausgelöst oder Worte und Sätze sind so angelegt, dass die Worte als Metaphern mit doppelter oder vieldeutiger Bedeutung dienen.

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