Freitag, 19. September 2008

Hypnotherapie 4


Dissotiation und Assoziation

Überwertige Einzelheiten, die für die Verarbeitung von schwer belastenden Erfahrungen hinderlich sind, können in der nachträglichen Bearbeitung abgeschwächt werden (z.B. die Lautstärke einer Stimme, die Farbe und Helligkeit einer gesehenen Erinnerung). Andererseits können fehlende Erfahrungsaspekte bei der Bearbeitung von belastenden Erlebnissen in Trance angegliedert werden. Sie können aus der eigenen Erfahrung des Klienten stammen (Ressourcen) oder suggeriert werden (z.B. Worte oder Gedanken einer dritten Person).

Rückführung (Regression) und Vorausschau (Progression)
Um Erfahrungen aus der Vergangenheit aufzusuchen, die entweder zur Problembewältigung beitragen können (Ressourcen) oder schwer belastende Erlebnisse (Traumata) darstellen, deren Bearbeitung unabgeschlossen ist, wird der Klient in die frühere Situation "zurückversetzt". Andererseits kann es sinnvoll sein, dass sich der Klient in eine zukünftige Situation innerlich vorausversetzt, entweder um eine bevorstehende Stresssituation durch zu gehen oder einen Zustand zu antizipieren, in dem sein Problem gelöst ist.

Hervorrufen innerer Suchprozesse
Statt Lösungen zu suggerieren, ist es in vielen Fällen einfacher, passender und wirkungsvoller auf die schöpferische Vorstellungskraft, auf die Fantasie der Person zurückzugreifen. Das damit verbundene in die Weite führende (divergente) Suchen, das den gewohnten Wahrnehmungs-, Gefühls- und Denkrahmen überschreitet, wird in Trance erleichtert.
Diese Ziele, die durch die hypnotisch eingeleitete Trance erleichtert werden, stellen die Basisprozesse dar, die zur therapeutischen Veränderung genutzt werden. In der Rückführung wird vielleicht eine belastende Erfahrung (Trauma) absichtlich wieder erinnert und dann durch wieder angliedern von Teilen von Erfahrungen oder Abspaltung von überwertigen Erfahrungen einer Bewältigung näher gebracht. Oder ein akuter Schmerz wird durch Umformung von Empfindungsqualitäten in seiner gefühlsgeladenen Bedeutung gemindert. Da diese Veränderungen ebenso wie die Tranceerfahrung selbst individuell angepasst und der betroffenen Person vielfach erst zugänglich gemacht werden müssen, sind eine Reihe therapeutischer Strategien entwickelt worden, die dies erleichtern.
Mehr im nächsten Eintrag.

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