Montag, 27. Oktober 2008

Menschenbild 3

Die Einzigartigkeit der Person
Die meisten Therapieformen versuchen allgemeingültige Gesetzlichkeiten über den Menschen und sein Funktionieren aufzustellen, um daraus therapeutisches Handeln abzuleiten. Der Klient wird Kategorien (z. B. Angst, Neurose, Depression) zugeordnet, die allgemeine Aussagen über den von dieser Störung betroffenen Menschen erlauben sollen.

Diese Typologien dienen der Verringerung von Vielfalt und dem wissenschaftlichen Ziel, allgemein gültiges und übertragbares Wissen zu finden und sich untereinander besser und schneller zu verständigen. In der Ericksonschen Form der Hypnotherapie findet dieses Prinzip beim direkten Umgang mit dem Klienten strikte Grenzen. Erickson hat wiederholt betont, dass therapeutische Kommunikation sich weder auf theoretische Verallgemeinerungen noch auf statistische Wahrscheinlichkeiten stützen sollte, sondern auf konkrete (Denk-, Fühl- und Verhaltens-) Muster, die den gegenwärtigen Selbstausdruck des Klienten (z.B. Überzeugungen, offenes Verhalten, Motivationen oder Symptome) auszeichnen. Es wird demgemäß der Akzent nicht auf die Ähnlichkeiten zwischen den Menschen, sondern die Unterschiede und die Besonderheiten eines jeden Einzelnen gelegt.

Hier wird deutlich, dass therapeutisches Handeln im Sinne von Erickson nicht aus wissenschaftlichen Prinzipien allein ableitbar ist, sondern darüber hinaus von der langen Erfahrung des Therapeuten in dem täglichen Umgang mit Menschen geprägt ist. Sie drückt sich in diesem auf die Persönlichkeit des einzelnen Klienten bezogenen therapeutischen Umgang mit ihm aus (siehe Utilisationsprinzip).

Übermorgen hier mehr über das Menschenbild der modernen Hypnose. Morgen liest Du mehr über Möglichkeiten, Furcht vor Zurückweisung zu überwinden im Blog http://hypnosenetz.blogspot.com

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