Dienstag, 5. August 2008

Vorurteil und Wirklichkeit der Hypnose 15

Kann ich mich nach der Hypnose noch an das erinnern, was ich in Trance erlebt habe?“ Karin wollte sicher sein.

Üblicherweise sind Sie in einer Trance einfach nur tief entspannt. Diesen Zustand nennt man Hypnoid. Wenn Sie schon sehr gut geübt sind, in Trance zu gehen, dann kann es sein, dass Sie in einen somnambulen (schlafähnlichen) Zustand kommen, in dem ihre ganze Aufmerksamkeit so intensiv auf die Stimme des Hypnotiseurs konzentriert ist, dass Sie nichts anderes mehr wahrnehmen und nur noch meine Stimme hören.

Nach einer tiefen Entspannung (Hypnoid) können Sie sich selbstverständlich an alles erinnern, was Sie gehört und erlebt haben. Nach einem „hypnotischen Schlaf“ (Somnambul) kann es schon eine Zeit lang (einige Stunden oder auch Tage) dauern, bis Sie sich wieder erinnern können. Aber auch wenn Sie sich noch nicht erinnern können ist das in Trance Erlebte schon wirksam.

Denken Sie einfach daran, dass die Erforschung des menschlichen Geistes, des Bewusstseins und des Unbewussten, zu Tage gefördert hat, dass das Bewusste nur sieben Prozent unserer geistigen Fähigkeiten umfasst. Die übrigen Fähigkeiten bestehen aus nonverbalen und paraverbalen. Dies hat eine Studie der IBM gezeigt und die IBM steht nicht gerade in dem Ruf an Übersinnliches zu glauben. Andere Ergebnisse der Erforschung des Geistes haben leicht unterschiedliche Ergebnisse geliefert, in denen die bewussten Fähigkeiten ungefähr vierzehn Prozent aller möglichen ausmachen.

Körperwahrnehmung und Körperbewusstsein sind unverzichtbare Hilfsmittel zur Gestaltung von Kommunikation. Stellen Sie sich einmal vor, dass der Anteil der Worte, die Sie sagen, nur ungefähr sieben Prozent der gesamten Botschaft ausmacht, die Sie senden, auch wenn Sie etwas ganz Einfaches sagen, wie z. B.: "Danke für mein gebügeltes Hemd." Der Rest von 93% besteht aus den so genannten non- und paraverbalen Botschaften. Die nonverbale Kommunikation (55%) umfasst z. B. Lächeln, Augenausdruck, Blicke, Stirnrunzeln, die gesamte Bandbreite von Gesichts-und Körperausdruck in Ruhe und Bewegung. Die paraverbale Kommunikation (38%), manchmal ebenfalls - nicht ganz exakt - bei der nonverbalen eingeordnet, umfasst z. B. den Klang der Stimme (ungeduldig, nervös, freundlich, geduldig, liebevoll usw.), die Sprechgeschwindigkeit, den Sprachrhythmus, Pausen usw. Vielleicht können Sie schon an diesen kurzen Beispielen ermessen, wie wesentlich Körperwahrnehmung und Körperbewusstsein in der Kommunikation sind.

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