Mittwoch, 27. August 2008

Entwicklung der Hypnose in der Welt 1


Die wissenschaftliche Entwicklung der Hypnose und deren Anwendung in Europa, insbesondere in den deutschsprachigen Ländern, gelangte lange nicht ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Das hat historische Gründe, ist aber bedauerlich, da die Hypnose in Europa als modernes medizinisches und psychotherapeutisches Heilverfahren entwickelt wurde.

Die erste Ära
Als erste Ära der Hypnose dürfen die alten hinduistischen Meditationspraktiken der Fakire und Yogis gelten. Sie können bis ins zweite vorchristliche Jahrtausend datiert werden. Das heute verbreitete Yoga hat in der Einleitung und dem Zielzustand des ungetrübten Bewusstseins (eine Form der Trance) starke Ähnlichkeit mit der hypnotischen Trance.
Aus dem antiken Ägypten gilt ein Papyrus von circa 1500 vor Christus als ältestes schriftliches Zeugnis für einen Hypnosetext zur Einleitung eines Trancezustands. Der Tempelschlaf aus Ägypten (Isis und Serapis Kulte) und Griechenland (Asklepios-Kult) wurde als rituelle Einleitung einer Geistheilung oder Weissagung benützt (etwa 500 vor Christus).
Die keltischen Druiden im ersten vorchristlichen Jahrtausend verwendeten reimende Gesänge, um Medien, hier sind gut hypnotisierbare Personen gemeint, in einen Schlaf mit hellseherischen Träumen zu versetzen. Mittels Handauflegen, das schon im alten Testament bei König David vorkommt, heilten Jesus und seine Jünger häufig mit Hilfe eines starren Blickes (Petrus, Paulus).
Ähnlich verfuhren im Mittelalter viele kirchliche Würdenträger und weltliche Fürsten zum Teil in Massenzeremonien. Häufig spielten bei den Vorläufern der Hypnose bestimmte Körperhaltungen (liegend, knieend, Lotussitz und andere) und zeremonielle Anweisungen eine Rolle. Seit der Antike bis ins Mittelalter wurde die heilende Wirkung der hypnoseähnlichen Anwendungen im Allgemeinen einer übermenschlichen Kraft zugeschrieben (zum Beispiel bestimmten Halbgöttern oder Göttern), meist vermittelt durch menschliche Medien.
Aus dieser langen Tradition hypnotischer Praktiken wird klar, dass es schon immer Riten gegeben hat, die Menschen in die Lage versetzten, innerhalb körperlicher Grenzen, psychologische Grenzen des Denkens und körperlicher Reaktionen zu überschreiten. Glaubenssätze oder gesellschaftliche Normen bestimmen häufig solche psychologischen Grenzen.

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